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Spiritualität am Grill: Glaube, der trägt, und was sonst noch sättigt

P. Gerd Hemken SCJ begrüßt zu „Spiritualität am Grill“

Austausch beim Essen und Trinken über die Frage: „Wie trägt mich mein Glaube?“

Leib und Seele gehören zusammen. Das zeigte sich einmal mehr bei der ersten Auflage von „Spiritualität am Grill“ im Kloster Neustadt. Rund 30 Menschen ließen sich von der Einladung ansprechen, am Grillplatz gemeinsam zu essen und zu trinken und sich dabei über Themen des Lebens und Glaubens auszutauschen.

Gute Stimmung herrschte, und lachend stimmten die Teilnehmer der Vermutung von P. Gerd Hemken SCJ zu: „Sie hätten wohl nicht den Weg zu uns ins Kloster gefunden, wenn es nichts zu Essen und Trinken gäbe.“

Seit Anfang des Jahres verfügt das Kloster Neustadt über einen schön angelegten Grillpatz, der es Gruppen – ein wenig abseits vom Haus gelegen – erlaubt, in den Abendstunden gemütlich zu grillen und den Tag ausklingen zu lassen. Corona ist es geschuldet, dass das bisher noch wenig genutzt wurde – auch die ersten Termine von „Spiritualität am Grill“ fanden deshalb nicht statt.

Buch von Bischof Wilmer: „Trägt“

„Was trägt mich durch die Zeit? Trägt mich mein Glaube – und wie trägt er mich?“, dies waren die zentralen Fragen des Abends. Sie basierten auf dem neuen Buch des Hildesheimer Bischofs Dr. Heiner Wilmer SCJ, das ebenfalls den Titel hat: „Trägt“ – mit der Unterüberschrift:  „Die Kunst, Hoffnung und Liebe zu glauben.“

P. Hemken bezog die Frage vorrangig auf die Corona-Krise, aber nicht nur. Er führte aus, welche Folgen die Pandemie für die Menschen in Deutschland und weltweit hatte: für die Arbeit und Freizeit, für die Kirchen, für alte und kranke Menschen, die vereinsamten in ihrer Angst vor Ansteckung, für Familienfeiern und Beerdigungen. „Unser aller Leben wurde auf den Kopf gestellt“, fasste P. Hemken zusammen.

An den Tischen tauschten sich die Menschen eifrig aus. Sie fanden positive Seiten des Lebens während des „Lock-downs“, die Gemeinschaft innerhalb der Familie, die Muße für Spaziergänge und ausführliche Telefonate, die Hoffnung auf ein Umdenken darüber, was wichtig ist – und über den „Wahnsinn“ des immer Höher, Schneller, Weiter, Teurer, der jetzt „hoffentlich“ auf den Prüfstand komme. „Wir sollten uns fragen, was wesentlich ist, und was Quatsch, auf den wir verzichten können“, meinten die Einen. Und die Anderen: „Wir sollten nicht immer nur Jammern, sondern auch schauen, was in dieser Zeit gut geklappt hat. Und außerdem: Uns geht es doch gut!“

Insgesamt gab es viel Offenheit an den einzelnen Tischgruppen. Eine Dame schilderte sehr bewegt und bewegend ihre schwere zurückliegende Zeit – und beendete diese Erzählung mit einem eindrucksvollen Glaubenszeugnis. Gerade so, wie es auch Bischof Wilmer in einer Episode in seinem Buch tut: Von einer Frau, die ihm sagt: „Der da oben, der macht mich immuner als alles andere“. Und die Glocken des Doms, fährt sie dankbar fort, erinnern sie daran.

Glückliche Menschen verließen nach rund zwei Stunden das Gelände des Klosters Neustadt. Sie haben die Zeit des Austauschs ganz offensichtlich genossen – so wie auch die Gespräche mit P. Gerd Hemken SCJ und P. Olav Hamelijnck SCJ – bei Gegrilltem von P. Ireneusz Kmiec SCJ.

Terminhinweis

„Spiritualität am Grill“ findet noch einmal statt: Am Freitag, 25.09.2020. Das Thema wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Foto © KLOSTER NEUSTADT