
Alte Kulturen: Der Gazastreifen – ein Kulturland der Antike
5. März 2025
Offene Osterexerzitien mit Pater Vivell
24. März 2025Kulturfilmabend: Kultstätten in Nordmesopotamien, im Norden Syriens

Der nächste Kulturfilmabend mit Pater Hans-Ulrich Vivell SCJ am Sonntag, 06.04.2025, um 18.15 Uhr zeigt die Kultstätten in Nordmesopotamien, im Norden Syriens: Tell Halaf, Tell Fecheriye, Tell Baydar. Die diesjährigen Kulturfilmabende haben Syrien und Mesopotamien im Blick, weil zwei Alte-Kulturen Seminare sich mit dem Landstrich Mesopotamien beschäftigen. Die frühchristlichen Stätten im Syrischen Raum, sowie die „Toten Städte“ im nordsyrischen Kalksteingebiet geben heute immer noch einen eindrucksvollen Einblick in die Lebenskultur der Antike Welt.
Tell Halaf
Der Siedlungshügel liegt wenige hundert Meter von der türkischen Grenze entfernt. Am Fuß des Hügels fließt der Chabur, der längste Nebenfluss des Eufrat in Syrien, vorbei. Die älteste Kulturstufe war in der Halaf-Zeit um 6000-5300 v. Chr. Mitte des 2 Jahrtausends v. Chr. war der Name der Stadt Gosan. Die Stadt wurde Ende des 9. Jh. Sitz des assyrischen Stadthalters. Im 2 Buch der Könige wird erwähnt, dass Israeliten aus dem Nordreich – nach der Zerstörung Samariens 721 v. Chr.- von den Assyrern auch in die Region Gosan deportiert wurden. Nach dem Zusammenbruch des Assyrerreiches wurde die Stadt 612 v. Chr. eine babylonische Kolonie. In der Folgezeit verlor sie weiter an Bedeutung, war aber bis in die Islamische Zeit hinein besiedelt.
Max Freiherr von Oppenheim begann 1911 mit umfangreichen Ausgrabungen. Eines der bedeutendsten Ausgrabungsfunde ist der Palast eines aramäischen Herrschers. Die Skulpturen wurden in einem eigenen Tell Halaf-Museum in Berlin untergebracht, das im zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Tell Fecheriye
Archäologischer Fundort in Unmittelbarer Nähe zu Tell Halaf. Der Siedlungshügel wird vermutlich mit Wassukanni, der Hauptstadt des Mitannireiches identifiziert. In Gebäuden aus mittelassyrischer Zeit wurden Tontafeln gefunden.
Tell Beydar
Die Stadt wurde ca. 2900 v.Chr. gegründet Die Blütezeit erlebte die Stadt 2500-2400 v.Chr. Aus dieser Zeit stammt ein umfangreiches Tontafelarchiv. In dieser Zeit war der Name der Stadt Nabada und war lokales Verwaltungszentrum des Königreiches Nagar, ein Bergkönigreich in nördlichen Tei Pakistans. Um 2100 v.Chr. wurde Beydar vollständig aufgegeben. Eine kurze Wiederbesiedlung erfolgte in der hellenistischen Zeit.
Kostenbeitrag: 10.00 Euro
Weitere Informationen
Foto: Die geretteten Götter aus dem Palast von Tell Halaf