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Kloster Neustadt sucht und findet Paten für Parkbänke

Der weitläufige Park lädt zum Ausruhen und Nachdenken ein. Bald genießen Besucher ihre Zeit auf neuen Bänken.

„Hinter jeder gestifteten Bank steckt eine Geschichte“

Damit hat Pater Gerd Hemken SCJ nicht gerechnet, und deshalb ist die Freude umso größer: Innerhalb kurzer Zeit hat er 20 Paten für neue Bänke im Park des Klosters Neustadt gefunden. „Die alten Bänke sind zum Teil kurz vor dem Zusammenfallen und wirklich nicht mehr zu benutzen“, erzählt er. Auf der Suche nach neuen Sitzgelegenheiten ist er in der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen der Heinrich Kimmle Stiftung in Zweibrücken fündig geworden.

„385 Euro kostet eine neue Bank, ein stolzer Preis“, dachte der Provinzökonom zuerst. Inzwischen ist er überzeugt, dass der Preis gerechtfertigt ist: Die Bänke sind aus Eiche, werden regional produziert, versprechen eine lange Lebensdauer und sind damit nachhaltig. Und in der Werkstatt finden die Mitarbeiter eine sinnvolle Tätigkeit, die ihnen zu Recht viel Wertschätzung einbringt: „Wer eine solche Bank finanziert, tut in vielerlei Hinsicht Gutes“, ist P. Hemken überzeugt.

Auf den Spendenaufruf hin haben sich spontan Einzelpersonen und Familien gemeldet. Sie haben auch gerne das Angebot angenommen, der Bank „ihren“ Namen zu geben. Versehen mit einem Sinnspruch laden die Sitzmöbel künftig auch dazu ein, ins Nachdenken zu kommen. Dafür wird eine geschmackvolle Tafel an die Bank angebracht.

So wird es zum Beispiel eine Antoniusbank geben, da einer der Spender zu diesem Heiligen eine besondere Beziehung hat. Eine Kirchenmusikerin stiftet eine „Cäcilienbank“; vielleicht möchte sie sie aber doch lieber als „Bank für Grübler, Träumer, Suchende“ benannt haben, sie überlegt noch. Ein Teilnehmer, der sich für die Romreise mit P. Hemken angemeldet hatte, die nun Corona-bedingt nicht stattfindet, hat kurz entschlossen auf seine Anzahlung verzichtet. Ein anderer Spender wünscht sich als Aufschrift: „Dies soll ein Platz zum Rasten für alle sein, insbesondere für diejenigen, die in der Kirche einen Platz suchen und noch nicht gefunden haben oder ihn nicht finden dürfen. „

„Hinter jeder gestifteten Bank steckt auch eine Geschichte“, freut sich P. Hemken. Ein Ehepaar nahm die Corona-Krise zum Anlass für ihre Spende „in Verbundenheit mit dem Herz-Jesu-Kloster und ihren Patres“, eine andere Spenderin widmet sie ihrem Vater als Geburtstagsgeschenk.

Die Bänke sind inzwischen bestellt und werden demnächst geliefert. Angesichts von so viel persönlicher Verbindung ist es für P. Hemken selbstverständlich, dass die Spender nicht nur eine Spendenquittung erhalten: „Wir werden jede Bank mit einer Flasche unseres Jubiläumssektes aus dem Kloster Neustadt einweihen, wozu wir die Spender natürlich einladen!“