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Das Herz im Zentrum des Altars: Die Krypta ist ein besonderer Ort

Die Sanierung der Krypta ist fast abgeschlossen. Sie steht Menschen, die Ruhe, Besinnung oder einen Ort des stillen Gebets suchen, nach Ostern wieder offen.

„Schlicht und auf das Wesentliche reduziert“

„Schlicht und auf das Wesentliche reduziert“, so hatte der Rektor des Herz-Jesu-Klosters, Pater Gerd Hemken SCJ, von Beginn an die gewollte Atmosphäre der Krypta charakterisiert. Dahinter verbirgt sich dennoch viel inhaltliche und gestalterische Planung, die in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Becker, Neustadt, realisiert wurde.

Der Raum, der vor rund 100 Jahren noch als Keller geplant war, ist rund 160 Quadratmeter groß. Der zeitliche und finanzielle Aufwand der Renovierung war enorm, berichtet Katharina Bachtler-Großmann. Die Architektin hat als Provinzsekretärin der Herz-Jesu-Priester die Maßnahme koordiniert.

Im Sommer vergangenen Jahres startete die Renovierung mit der Entfernung und Entsorgung des Fußbodens. Dieser Schritt war teurer als erwartet, denn Teile des Untergrunds waren schadstoffbelastet – „aber niemals gesundheitsgefährdend“, wie Katharina Bachtler-Großmann betont.

Nach dem Rückbau wurden die Wände gereinigt, aber im ursprünglichen Zustand erhalten. Gleiches gilt für die acht Säulen, die auch die darüber befindliche Klosterkirche stützen. Diese Säulen wie auch die Wände weisen übrigens kein einheitliches Bild auf: Einige der Säulen sind mit Sandsteinen verblendet, andere nur verputzt. Für das Mauerwerk der Wände wurde ursprünglich größtenteils Sandstein verwendet, aber auch Ziegelsteine kamen zum Einsatz – „gerade so, wie damals Material zu Verfügung stand und Mittel vorhanden waren“, vermutet die Provinzsekretärin.

Die verputzen Flächen sind nun in einem hellen Ton gestrichen, ebenso die Decke. Der Boden hat eine Fußbodenheizung erhalten, darauf wurden Sandsteinplatten aus dem Steinbruch in Neustadt-Haardt verlegt.

Dank an großzügige Spender!

Diese waren Bestandteil einer erfolgreichen Spendenaktion. „Die Menschen waren sehr großzügig“, ist P. Hemken dankbar: „Sie haben gespürt, dass sie nicht für tote Steine spenden, sondern für einen wertvollen Raum, der für Rückzug, Gebet und besinnliche Veranstaltungen den optimalen Rahmen bietet.“

Der Eingangsbereich wurde barrierefrei umgestaltet: Zur neuen, massiven Eichenholztür führt nun ein breiter Weg, es gibt keine Treppen mehr. Zuletzt wurde die Beleuchtung angebracht, und auch das Licht setzt nun Akzente. Auch der vom Neustadter Bildhauer Bernhard Mathäß gestaltete Altar kann damit gut seine Wirkung entfalten. „Das Projekt hat mich von Anfang an gereizt“, bekennt Mathäß. An den Proportionen des Steins – den er übrigens im Steinbruch gefunden hat, – hat der Bildhauer nicht viel verändert – aber das Erkennungszeichen der Herz-Jesu-Priester, das Herz, an der Vorderseite gut sichtbar eingearbeitet.

„Und das in faszinierender Weise, die unsere Ordensspiritualität so treffend zum Ausdruck bringt“, meint Pater Olav Hamelijnck SCJ. „Im Grunde taucht das Herz aus einem Riss im Felsblock auf. Eine starke Anspielung auf die Seitenwunde des getöteten Jesus. Oder wie Leonard Cohen singt: ‚Es gibt einen Riss in allem. So kommt das Licht herein.‘

Diesen Stein überhaupt für einen Altar zu verwenden ist genial. Ganz im Sinne des Bibelwortes: Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden (Mk 12,10). Für uns ist Jesus der verwunderte Heiler. Und wir hoffen, dass durch die Atmosphäre und die Angebote in unserer Krypta viele Menschen Heilsames erfahren können.“

Außergewöhnlich ist auch der ebenfalls von Mathäß gestaltete, bewegliche Ambo, der es ermöglicht, dass das „Wort“ dahin gebracht werden kann, wo sich die Menschen gerade versammeln. Denn die künftige Nutzung der Krypta wird vielfältig sein, erklärt P. Hamelijnck. Sie wird Ort etwa für Einstimmungen in Gottesdienste oder Meditationsangebote sowie Rückzugsort für vielfältige neue Auszeitmöglichkeiten.

Die offizielle Einweihung ist am Herz-Jesu-Fest am Freitag, 11.06.2021 geplant, im Beisein von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, kündigt P. Hemken an.

Spenden Sie bitte weiter

Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 320.000 Euro. Das Bistum Speyer hat die Sanierung mit 80.000 Euro bezuschusst. Nach Abzug der privaten Spenden in Höhe von knapp 51.000 Euro bleibt ein Rest von 189.000 Euro. Deshalb: „Über weitere Spenden freuen wir uns sehr“, betont der Rektor. Die Kontonummer lautet Dt. Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester e.V., IBAN: DE16 7509 0300 0000 0689 00, BIC: GENODEF1M05LIGA Bank e.G. Regensburg.