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Bibelseminar: Liebe und Eros im Kulturraum des Vorderen Orient und zur Zeit der Bibel

 

„Liebe und Eros im Kulturraum des Vorderen Orient und zur Zeit der Bibel“ ist der Titel des Bibelseminars mit Pater Hans-Ulrich Vivell SCJ am Wochenende 24./25.08.2024.

„… trinkt und berauscht euch an der Liebe“ ist ein Stück Liebespoesie aus dem alttestamentlichen Hohelied (5,1). Wir finden in diesem Lied einen unbefangenen Umgang mit Liebe und Eros. Leider wurde dies – aus welchen Gründen auch immer – fälschlich als Fremdkörper begriffen und sinnbildlich entschärft.

Im Vorderen Orient, zu dem auch Israel gehört, gibt es verschiedene Weisen, die Bedeutung von Liebe und Sexualität wahrzunehmen und auszudrücken. Sexualität war nicht notwendigerweise mit Liebe, beide nicht zwingend mit Ehe verbunden und nicht nur an Fortpflanzung und Fruchtbarkeit orientiert. Erotik und Sexualität wurden auch um ihrer selbst willen geschätzt. Ehen wurden eher unter dem Aspekt der Verbindung zweier Familien betrachtet und unter politischen und/oder sozio-ökonomischen Gesichtspunkten vereinbart.

Liebeszauber, Potenzmittel und Aphrodisiaka, magische Mittel in Verbindung mit der Anrufung von Göttern sollten den Liebeswillen eines anderen beeinflussen oder Schwierigkeiten im Liebesleben beheben. Der Körper war das sinnliche Objekt, dessen Anblick Freude oder gar Verlangen auslöst. Man wollte physischen Kontakt mit ihm, der von Umarmen, Drücken, Küssen bis zur körperlichen Vereinigung reichen konnte. Die Liebeslyrik in Mesopotamien und Ägypten, wie auch das alttestamentliche Hohelied, entwickeln eine eigene Dynamik, die mit viel Phantasie und Frische die Natur und die Vielfalt des erotischen Verlangens und der Liebe mit dem faszinierenden Reichtum sprachlicher Bilder beschreibt.

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