In der Seminarreihe „Alte Kulturen“ geht es im Oktober um Burgund. Dr. Andreas Thiel, Bad Soden, geht am Samstag und Sontag, 12./13.10.2024, auf die Entwicklung dieser französischen Landschaft rund um Dijon in der Zeit der Römer bis zu den Karolingern (1. – 10. Jh.) bis zur Spätgotik (16. Jh.) ein. Das Seminar hat als Thema: „Burgund – Glaube und Macht in Stein gemeißelt“.
Einst besiegte hier Caesar die Gallier und ermöglichte eine Blütezeit bereits unter den antiken Römern, vergleichbar dem Moselland. Doch auch für die fränkischen Karolinger war Burgund ein Herzland, und es haben sich interessante frühmittelalterliche Denkmäler erhalten.
Zu größter Macht gelangte das Land in der Romanik durch die Abtei von Cluny. Viele größere und kleinere Nachfolger der gewaltigen Klosterkirche und weitere bedeutende Wallfahrtszentren wie Autun und Vézelay zeugen vom Ideenreichtum und Können der Bildhauer des Hochmittelalters.
Von Burgund ging aber auch die Gegenbewegung zu dieser Pracht aus: Die Zisterzienser gründeten dort ihre kraftvollen, schmucklosen Klöster. Erhalten haben sich im Mutterland die Abteien von Fontenay und Pontigny. Durch die anhaltende Blüte der Region drang die Gotik in Burgund ein, die Kathedrale von Auxerre (Foto) ist ein herrliches Beispiel dieser Juwelen der Kunst.
Das Spätmittelalter wird geprägt von den Herzögen aus dem Hause Valois, deren Kunstsinn und Mäzenatentum in Dijon, Beaune und andernorts für Wunderwerke sorgt. Als Erbe geht dieser hohe Anspruch an die Habsburger. Margarethe, eine Tante Kaiser Karls V., stiftet mit dem Kloster Brou nur wenig jenseits der Grenzen Burgunds das letzte Kunstwerk des Mittelalters, bei dem Glaube und Macht eine steinerne Einheit eingehen.
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