„Was ist eigentlich KI, und was ist damit möglich?“ Das war die Eingangsfrage, die Elisabeth Vanderheiden, Geschäftsführerin der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz und Leiterin der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, beim Thementag über Künstliche Intelligenz im Kloster Neustadt stellte.
Inhalte dieser Veranstaltung, die das Kloster Neustadt in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Speyer und der Neustadter Pfarrei Hl. Theresia von Avila in der Reihe „Auf den Punkt.“ angeboten hatte, waren Chancen und Möglichkeiten sowie Risiken und Nebenwirkungen in der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). Dies geschah zunächst in Form eines praxisnahen Workshops, dann mit einem Vortrag mit Diskussion über „Ethik als Hürde für künstliche Intelligenz“.
Elisabeth Vanderheiden erklärte, dass es keine allgemein akzeptierte Definition von Künstlicher Intelligenz gebe, wohl aber begriffliche Annäherungsversuche; insbesondere der Begriff „Intelligenz“ bedarf hier eines differenzierten Verständnisses. Die Frage: „Was ist damit möglich?“ beantwortete sie selbst so: „Fast alles.“ Sie zeigte etliche Anwendungsbeispiele aus vielen verschiedenen Lebensbereichen auf und hinterfragte: „Was ist angemessen, sinnvoll und legal?“
Die Teilnehmenden konnten parallel zu ihren Ausführungen einiges selbst an ihren Geräten ausprobieren.
Am Nachmittag referierte der Theologe und Mathematiker Lukas Brand, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, über Sinn, Risiken und Nutzen von intelligenten maschinellen Systemen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Technikphilosophie sowie Ethik, Anthropologie und Theologie der künstlichen Intelligenz. Beispielhaft ging er auf mögliche Dilemma-Situationen aus dem Straßenverkehr ein – Stichwort „Autonomes Fahren“. Die philosophisch-ethische Betrachtung wurde anhand verschiedener Kriterien und Begründungsmodelle angegangen und individuelle Nutzen- und Risikoaspekte wurden gegen gesamtgesellschaftliche Interessen abgewogen. Seine Fragen lauteten unter anderem: „Welche Anforderungen stellt die Maschinenethik an künstliche Akteure? Welche Möglichkeiten bietet die neue KI-Technologie, aus intelligenten Maschinen moralische Agenten zu machen?“
Beide Veranstaltungen an diesem Tag konnten auch einzeln besucht werden. Doch die Mischung aus Praxisworkshop und Vortrag brachte einen großen Erkenntnisgewinn. Das wurde an den lebendigen Diskussionen und zahlreichen Nachfragen deutlich.