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Wanderimpuls: Auferstehung heißt Loslassen für eine Neuschöpfung

Ein Linolschnitt von P. Rudi Turske SCJ

Über Hambacher Schloss und Fünf-Sinne-Weg zum Hahnenschritt und von dort hinauf zur Kalmit – das wäre die Strecke gewesen, die Bruder Josef Faath SCJ für seine April-Wanderung ausgesucht hatte. Doch erneut fiel das Angebot dem Corona-Geschehen zum Opfer – und erneut hat Bruder Josef den Impuls und die Wegstrecke aufgeschrieben. In seinen Gedanken geht es um die Auferstehung. -Der Rückweg der Wanderung führt über Felsenmeer und Hüttenhohl hinab ins Kaltenbrunner Tal.

Bildbetrachtung:

„Betrachten wir unser Bild, ein Linolschnitt:

Bei Auferstehung fällt euch wahrscheinlich auch zuerst eine Darstellung von Jesus ein, wie er über dem Grab schwebt. Aber das ist nicht biblisch. Die Auferstehung Jesu wird nirgends berichtet. Und für P. Turske sah Auferstehung auch nur so aus, wie sie im Osterevangelium berichtet wird: Jesus ist nicht hier! Da ist nur ein Bote, der uns sagt: „Sucht woanders!“

Und Auferstehung meint auch nicht, dass wir nach dem Tod wieder in ein Leben wie dieses zurückkehren. Uns ist Anderes verheißen. Und nicht erst nach dem Tod.

Wenn wir aufhören, immer nur gewinnen zu wollen, finden wir einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann. Auferstehung heißt für mich: Wenn ich loslassen kann, was gewesen ist, bin ich bereit für eine Neuschöpfung.

Meine Arbeitskraft, mein Beruf, meine Verantwortung, das sind Dinge, die wichtig sind und die auch ein Stück weit definieren, wer ich bin. Meinen Wert und besonders mein Selbstwertgefühl dürfen sich aber nicht allein daraus bestimmen. Vor Gott bin ich mehr.

Und gerade in diesem Engel hier sehe ich die Zusage, dass jemand da ist, der mein Leben hält und dafür sorgt, dass nichts von dem verloren geht, was ich bin, was ich tue und was ich beabsichtige. So definiere ich „Auferstehung“: nicht das leere Grab, sondern dass da jemand ist, der mir etwas zutraut und auf mich wartet.

Start

Mit einem einfachen Wort segnen wir den Himmel, der dem Vogel die Freiheit schenkt: „Fliege, streck deine Flügel weit aus, aber versuche, frei wie ein Schmetterling zu sein. Hand in Hand hinaus in die Welt, das ist von Anfang an richtig.“

Erste Station: Triftbrunnen

In diesem Lesejahr steht das Markusevangelium im Plan. Die Geschichte vom Osterereignis beginnt mit der Entscheidung der Frauen, zum Grab zu gehen, und alles nachzuholen, wozu man vor dem Sabbat nicht mehr gekommen war.

Für mich auffällig: Die Frauen sind bereits unterwegs, da fällt ihnen ein, dass das Grab ja versiegelt ist. Wie kann man den Leichnam einbalsamieren, wenn da der Stein im Weg ist?

Zweite Station: Schutzhütte

Das zweite, was ich bemerkenswert finde: Als die Frauen zum Grab kommen, ist der Stein schon weg. Statt erleichtert aufzuatmen, weil nun ihr erstes Problem gelöst ist, erschrecken sie über den Mann, der da steht und das Grab bewacht. Und dieser Mann sagt zu ihnen: Jesus ist nicht hier. Und er zeigt die Stelle, wo der Leichnam hingelegt worden war.

Dritte Station: Hahnenschritt

Die wichtige Botschaft des Mannes, der in der christlichen Tradition immer Engelsflügel bekommen hat: „Geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen.“ Also wie ich es am Anfang gesagt hatte: Die Botschaft von der Auferstehung ist nicht, dass Jesus aus dem Grab heraus gekommen ist, sondern dass er lebt und auf uns wartet.

Impuls für die Pause:

Mit einem einfachen Wort segnen wir den Himmel, der dem Vogel die Freiheit schenkt. „Fliege, streck deine Flügel weit aus, aber versuche, frei wie ein Schmetterling zu sein. Hand in Hand hinaus in die Welt, das ist von Anfang an richtig.“

(Zum Hintergrund: Dieses Lied war Sieger beim Grand Prix 1979. Kurz vorher war ein Friedensabkommen gelungen zwischen Menachem Begin und Jassir Arafat; man hatte also Hoffnung, dass es endlich gelingt, den Streit zwischen Israelis und Palästinensern beizulegen. Das war für diese Gruppe aus Israel der Grund, Halleluja zu singen.)

Detaillierte Wegbeschreibung:

Der geplante Weg führt vom Kloster Neustadt aus am Hambacher Schloss vorbei und danach den sog. „Fünf-Sinne-Pfad“ hinauf Richtung Bildbaum. Vorher, bei der Schutzhütte, abbiegen und dem oberen der beiden Wege folgen, bis die Markierung „blauer Punkt“ zum Anstieg auf den „Hahnenschritt“ führt; von da aus kann man den weiteren Weg zur Kalmit nicht mehr verfehlen.

Der Rückweg ist nicht der direkte Weg, aber einer, der es ebenfalls wert ist: Das so genannte Felsenmeer verlangt einiges an Geschick, aber das Abenteuer sollte man sich gönnen. Die Hüttenhohl dahinter ist ein Wald-Wander-Parkplatz und hat ihren Namen von einer römischen Wachhütte, die hier eine Kreuzung der alten Römerstraßen bewachen sollte. Von da an folgen wir der Markierung weißer Punkt – und wo die Markierung nicht zu finden ist, bleibt man auf dem breitesten Weg. Im Zweifelsfall folgt man dem, der am deutlichsten bergab führt. Unten im Tal stößt man dann auf die Markierung blau-roter Balken; dieser Weg führt an der Kaltenbrunner Hütte vorbei zurück zu Mausoleum, Conrad-Freytag-Weg und Kloster.

Insgesamt ist der Weg schon ziemlich anspruchsvoll und auch von der Länge nicht zu unterschätzen (rund 25 km). Wer es gemütlicher will, kann mit dem Auto zum Waldparkplatz Hahnenschritt fahren. Von da aus zur Kalmit ist es noch 1 km. Und für den Rückweg ab Hüttenhohl ist der Weg zum Hahnenschritt auch ausgeschildert.“