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Kloster Neustadt bietet Chören Probemöglichkeiten

Auch der Neustadter Figuralchor probt im Kloster Neustadt

Chöre leiden noch immer unter Corona

Mit Corona kam auch die Arbeit von (Kirchen-)Chören von heute auf morgen zum Erliegen. Doch während es in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in den vergangenen Wochen immer mehr Lockerungen gab, ist die Chorszene von einer Normalität noch weit entfernt. Nach wie vor müssen Sängerinnen und Sänger großen Abstand einhalten – beim Singen ist die Verbreitung der so genannten Aerosole besonders gefährlich.

In dieser Situation ist das Kloster Neustadt zum „Ausweichquartier“ für Neustadter Chöre geworden. So hat beispielsweise „S‘ Chörle“, das normalerweise in St. Jakobus / Hambach probt, seine Proben ins Kloster verlegt. Die Gemeinschaft hat unter anderem die Erstkommunionfeiern am letzten Augustwochenende im Kloster Neustadt musikalisch gestaltet.

Auch der Barbershop-Chor „4’n more“ hat bis zu seiner Sommerpause im Park oder der großen Hallenkirche geprobt und wird das im September auch wieder fortsetzen.

Probenbedingungen sind gewöhnungsbedürftig

Zudem trifft sich der „Neustadter Figuralchor“ normalerweise dreimal im Monat beim Chorleiter zu Hause. Dort aber ist es jetzt zu eng für die rund 20 Sängerinnen und Sänger.
Trotzdem fand bereits am 18. Juni die erste Probe wieder statt – erlaubt war es zu dem Zeitpunkt gerade eine Woche. Probenort ist seither das Kloster Neustadt. Insgesamt fanden bis jetzt sechs Proben mit jeweils 15 bis 20 Teilnehmern statt. „Natürlich haben sich alle gefreut, nicht nur wegen des Singens, sondern auch wegen der Gemeinschaft“, erzählt Chorleiter Friedrich Burkhardt. Manche pausieren aber trotzdem, sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie sich beim Singen mit Abstand extrem unwohl fühlen.

Die Probenbedingungen, so der Chorleiter, sind gut im Kloster Neustadt, „weil es genug Platz gibt. Die Akustik war gewöhnungsbedürftig, aber wir kommen mittlerweile klar.“

Die Abstandsregeln – sie betragen bei Sängern drei Meter – führen natürlich dazu, dass man sehr schlecht oder gar nicht die anderen Stimmen hört. „Da das aufeinander Hören aber für das Musikmachen ein entscheidender Faktor ist, bedeutet das eine große Erschwernis. Wir haben mittlerweile eine Aufstellung gefunden, mit der wir ganz gut klarkommen. Es ist auch jeder Sänger sehr auf sich gestellt und muss seine Stimme selbstständig beherrschen. Das kann man natürlich auch als Vorteil sehen“, lautet Burkhardts Fazit.

Da der Figuralchor nun im Park oder der Hallenkirche nun probt, wird er auch sein nächstes Konzert am Sonntag, 25.10.2020, um 18 Uhr im Kloster Neustadt aufführen. Zu hören sind Werke von Zelenka, Bach und Lotti.

Taizé-Kreis derzeit nur als geschlossene Gruppe

Von Corona betroffen ist auch der Taizé-Kreis, der sich im Jahr 2006 formiert hat. Jede Woche trifft er sich: Seit die Krypta renoviert wird, erfolgten die Samstag-Gottesdienste am ersten, dritten und fünften Samstag eines Monats um 18 Uhr in der Kirche, während die Taizé-Gebete an jedem zweiten und vierten Freitag eines jeden Monats um 19 Uhr in einem Meditationsraum im Keller des Klosters stattfanden. Die Taizé-Gebete am Freitag werden abwechselnd von einem Mitglied der Gruppe gestaltet.

Corona bedingt musste auch diese Gruppe in die Zwangspause. Während der Corona-Lockdown-Phase feierte der Kreis die Freitagsgebete per Internet als Zoom-Meeting. Sobald es möglich wurde, fanden die Gebete wieder in Eigenregie im Freien statt oder in der Hallenkirche – vorerst aber „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“, um Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können.

Da die Taizé-Gebete oder -Gottesdienste sehr von den Gesängen geprägt sind, aber zurzeit nicht gesungen werden darf, kommt ein wesentliches Element zu kurz. „Deshalb treffen wir uns vorerst noch im intimen Kreis“, erklärt Thomas Greiner, eines der Mitglieder des Kreises.
„Wir leiden ja alle unter den verschiedenen Einschränkungen. Hobbys sind nicht möglich, die Menschen leiden unter fehlenden Sozialkontakten, hungern danach, schrittweise wieder Normalität zurückzuerhalten“, weiß Pater Gerd Hemken SCJ, Rektor des Klosters Neustadt. So war es für ihn auch keine Frage, den Neustadter Chören die Möglichkeit zu bieten, das große Parkareal – oder bei schlechtem Wetter die Hallenkirche – zu nutzen.

Foto ©: Neustadter Figuralchor (entstanden in der Zeit „vor Corona“)